Pendeluhren

Wer kennt sie nicht: Die Pendeluhren aus den alten Schwarz-Weiß-Filmen, die man sonst nur bei seiner Großmutter oder Urgroßmutter zu Gesicht bekommen hat? Sie sind Kult und wahre Zeitzeugen einer längst vergangenen Epoche.

Omas alte Pendeluhr

Wir kennen sie, wir lieben sie, doch keiner von uns würde sich noch so ein altes Ding zu Hause ins Wohnzimmer stellen. Allein schon die Geräusche, die ein solches, (im übertriebenen Sinne) schon fast antikes Ding macht, bringen einen nachts wortwörtlich um den Schlaf.

Man kennt die Geschichten. Doch man kennt auch den Klang. Und alleine das reicht bereits aus, um ohne groß darüber nachzudenken entweder das Pendel direkt auszuhängen oder sie so schnell wie möglich loszuwerden.

Doch woher stammen diese Pendeluhren eigentlich und wer ist auf diese Idee gekommen?

Galileo Galilei

1632 formulierte Galileo Galilei das Pendelgesetz, das in seiner ursprünglichen Form besagt, dass die Schwingungsdauer eines Pendels nur von der Länge des Pendels abhängt und dadurch unabhängig von dessen Gewicht ist. Und genau diese von Galileo Galilei so wunderbar definierten Eigenschaften des Pendels bilden im Nachhinein alle Voraussetzungen, die man zum Bau einer Pendeluhr benötigt.

Die erste auf diesen Grundlagen funktionsfähige Konstruktion der Pendeluhr von Huygens mit Spindel-Hemmung ließ somit nicht mehr lange auf sich warten und steht heute noch im Rijksmuseum in Leiden. Erbaut wurde diese im Jahre 1657 von Meister Salomon Coster, nur 25 Jahre nach dem Pendelgesetz.

Da wir nun wissen, wer der Erfinder dieser wundervollen mechanischen Konstruktion war, stellt sich als nächstes die Frage: Wie funktioniert so eine Pendeluhr eigentlich?

Reine Physik

Das Interessante ist, dass ein rotierendes oder schwingendes Pendel bei jedem Schwingen an einem ganz bestimmten Punkt des Weges, den es in seiner Bewegung zurücklegt, eine gewollte Aktion im Inneren der Uhr, genauer im Uhrwerk, auslöst und dadurch die Zeitanzeige weiter schaltet. Darüber hinaus erhält das Pendel vom Inneren der Uhr oder je nach Modell einem anderen Antrieb einen sogenannten Impuls, der in diesem Fall auch als Hebung bezeichnet wird.

Das führt dazu, dass die Schwingung, obwohl sie Energie verliert, durch Reibung trotzdem aufrechterhalten bleibt.

Es ist also aus physikalischer Sicht mehr an so einer Pendeluhr zu berücksichtigen, als man zunächst vermuten würde, wenn man als einzigen Gedanken das Geräusch des Pendels im Hinterkopf hat, was einem so viele Stunden seines Schlafes in der Kindheit geraubt hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert